Kunst - Schnitt. Zwischen Konstrukt und Dekonstruktion

Themenvortrag

Montagemuster können offen und vielfältig sein, insbesondere wenn sie sich nicht an fiktionale Standardsituationen des filmischen Erzählens binden. Daher zeigt der Vortrag nonfiktionale Muster, die eher mit Komposition als mit Narration zu tun haben. Zum Beispiel Variation eines Themas, motivische Reihung, repetitive Montage, Dekonstruktion durch De-Montage. Was macht britischer Humor aus Leni Riefenstahl und Harald Schmidt aus Wahlkampf? Was montieren die Found-Footagekünstler Bruce Connor und Matthias Müller aus dokumentarischen Einstellungen? Was macht realistische Reihungen bei Russen, bei einer Antikriegsdokumentation und einer Arbeitsreportage zu Schnittkunst? Was bewirkt Montage bei künstlerischen Installationen?

Hans Beller

Hans Beller ist Absolvent der HFF München und schrieb seine Diplomarbeit in Psychologie über Filmwahrnehmung. Seit über 30 Jahren ist er Regisseur und Autor von dokumentarischen Filmen; ebenso lang ist seine Erfahrung in Forschung und Lehre zu den Themen Filmgeschichte, Filmwissenschaft, Filmmontage, Dokumentarfilmtheorie etc. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen u. a. das „Handbuch der Filmmontage – Praxis und Prinzipien des Filmschnitts“, das er herausgegeben hat, sowie viele Artikel mit Schwerpunkt Schnitt/Montage. Lehraufträge übernimmt er an allen großen deutschen Filmschulen; er ist Trainingspartner und Coach für Fernsehschaffende. Professuren hatte er u.a. bis 2001 an der Hochschule für Gestaltung am ZKM in Karlsruhe und bis 2007 an der Kunsthochschule für Medien Köln inne. Zurzeit ist er als Professor an der Filmakademie Baden-Württemberg GmbH in Ludwigsburg beschäftigt.

Kunst - Schnitt. Zwischen Konstrukt und Dekonstruktion
Samstag, 24. 11.2011, 17:00 Uhr
im Filmforum im Museum Ludwig