Schnitt Preis Dokumentarfilm

Die Preisträgerin des BILD-KUNST Schnitt Preis Dokumentarfilm 2012 ist Inge Schneider für den Schnitt von Raising Resistance.

Der Jury Dokumentarfilm gehörten Yoliswa Gärtig (Kamerafrau), Barbara Hennings (Editorin und Ehrenpreisträgerin 2099), Sven Ilgner (Förderreferent der Film- und Medienstiftung NRW),Thomas Tielsch (Produzent, Filmtank) und Dominik Wessely (Regisseur) an, die ihre Wahl wie folgt begründeten:

„Der Film erzählt aus Sicht südamerikanischer Bauern das ökologische und soziale Desaster, das die Agrarindustrie mit ihren gigantischen Monokulturen genmanipuliertem Sojas anrichten. Und er deutet auch an, inwieweit wir in dieses Problem verstrickt sind. 
In einer äußerst komplexen und zielsicheren Dramaturgie gelingt dem Film etwas Seltenes. Er bezieht Position und entwickelt doch aus dieser Position heraus eine Vorstellung davon, wie komplex und diffizil das Thema auch für die Beteiligten selbst ist. So vermeidet er ideologische Vereinfachungen und versetzt uns in die Lage, selbst zu reflektieren und die Welt vielleicht etwas genauer zu verstehen. Was ja eines der vornehmsten Anliegen des Dokumentarfilms ist. Erreicht wird das vor allem durch die souveräne Montageleistung. Herzlichen Glückwunsch.“

Seit 2004 ist es Filmplus dank der Unterstützung der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst möglich, auch die dramaturgisch hoch anspruchsvolle Montageleistung im Bereich des Dokumentarfilms angemessen zu würdigen. Mit einem mit 7.500 Euro dotierten Schnitt Preis wird die beste Editorenleistung an einem deutschen Dokumentarfilm des letzten Jahres ausgezeichnet.

DIE BISHERIGEN PREISTRÄGER DES BILD-KUNST SCHNITT PREIS DOKUMENTARFILM

Inge Schneider (2004) für Die Spielwütigen,
Gesa Marten und Bettina Braun (2005) für Was lebst du?,
Jean-Marc Lesguillons (2006) für Horst Buchholz – Mein Papa,
Anja Pohl (2007) für Die Unzerbrechlichen,
Ginés Olivares und Wolfgang Reinke (2008) für Nicht böse sein!,
Gesa Marten (2009) für pereSTROIKA - umBAU einer Wohnung,
Stephan Krumbiegel (2010) für Wiegenlieder.
Stephan Krumbiegel und Volker Sattel (2011) für Unter Kontrolle.
Inge Schneider (2012) für Raising Resistance

DAS NOMINIERUNGSVERFAHREN

Nominiert werden Dokumentarfilme, die zwischen dem 1. September des Vorjahres und dem 31. Juli 2012 im Kino ausgewertet wurden; dabei kommen rein deutsche Produktionen und deutsche Majoritäts-Koproduktionen in Frage.

Das System ist das gleiche wie beim Schnitt Preis Spielfilm: Die Vorauswahl treffen auch hier die künstlerischen Leiter von Filmplus. Ein separates fünfköpfiges Gremium, bestehend aus erfahrenen Editoren, sichtet den Pool von zwölf bis fünfzehn Filmen und legt anschließend gemeinsam die fünf Nominierungen in Köln fest, die während Filmplus dem Publikum und der Hauptjury vorgeführt werden.