Die Schnitt Preise 2012 wurden vergeben!
Die Verleihung der Schnitt Preise am Abend des 26. November 2012 im Filmforum im Museum Ludwig war der feierliche Höhepunkt von Filmplus.
Die Schnitt-Preisträger 2012:
Der mit 7.500 Euro von der Film- und Medienstiftung NRW dotierte Schnitt Preis Spielfilm ging an: Jörg Hauschild für die Montage des Films Halt auf freier Strecke (Regie: Andreas Dresen).
Die Jury, bestehend aus Alice Dwyer (Schauspielerin), Wolfgang Fischer (Regisseur und Autor), Birthe Klinge (Förderreferentin der FFA), Frank Meyer (Kameramann) und der Vorjahrespreisträgerin Silke Olthoff (Editorin, Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm für Rambock, Regie: Marvin Krens) begründete ihre Wahl wie folgt:
„Den Filmstiftung NRW Schnitt Preis
Spielfilm vergeben wir in diesem Jahr an eine Montageleistung, die
uns in der Konsequenz vom Anfang bis zum Ende eingenommen hat.
Jörg Hauschild setzt in Halt auf
freier Strecke dem schmerzhaften, fast unerträglichen Sterben
Inseln des Aufatmens und Schmunzelns gegenüber und findet dafür
immer den richtigen Moment. Er hat in seiner Arbeit aus größtenteils
improvisiertem Material eine sehr konzentrierte Geschichte am
Schnittplatz entstehen lassen. Diese Leistung hat uns beeindruckt. Herzlichen Glückwunsch, Jörg
Hauschild!“
Der mit ebenfalls 7.500 Euro von der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft BILD-KUNST dotierte BILD-KUNST Schnitt Preis Dokumentarfilm ging an: Inge Schneider für den Schnitt an Raising Resistance (Regie: Bettina Borgfeld, David Benet).
Der Jury Dokumentarfilm gehörten Yoliswa Gärtig (Kamerafrau), Barbara Hennings (Editorin und Ehrenpreisträgerin 2099), Sven Ilgner (Förderreferent der Film- und Medienstiftung NRW), Thomas Tielsch (Produzent, Filmtank) und Dominik Wessely (Regisseur) an, die ihre Wahl wie folgt begründeten:
„Der Film erzählt
aus Sicht südamerikanischer Bauern das ökologische und soziale
Desaster, das die Agrarindustrie mit ihren gigantischen Monokulturen
genmanipuliertem Sojas anrichten. Und er deutet auch an, inwieweit
wir in dieses Problem verstrickt sind.
In einer äußerst komplexen und
zielsicheren Dramaturgie gelingt dem Film etwas Seltenes. Er bezieht Position und entwickelt doch aus dieser
Position heraus eine Vorstellung davon, wie komplex und diffizil das
Thema auch für die Beteiligten selbst ist. So vermeidet er
ideologische Vereinfachungen und versetzt uns in die Lage, selbst zu
reflektieren und die Welt vielleicht etwas genauer zu verstehen. Was
ja eines der vornehmsten Anliegen des Dokumentarfilms ist. Erreicht
wird das vor allem durch die souveräne Montageleistung. Herzlichen Glückwunsch.“
Der Förderpreis Schnitt, dotiert von der MMC Independent GmbH (MMCI) mit 2.500 Euro und ermöglicht durch das Land NRW und die Deutsche Filmakademie, ging an Kathrin Dietzel und prämiert die Nachwuchsmontage des Kurzfilms Über rauhem Grund (Regie: Youdid Kahveci).
Über die Vergabe des Nachwuchspreises berieten die Jurys des Filmstiftung NRW Schnitt Preis Spielfilm und des BILD-KUNST Schnitt Preis Dokumentarfilm gemeinsam. Der Regisseur Wolfgang Fischer überreichte als diesjähriger Preispate die Nachwuchsauszeichnung. Die Montageleistung von Kathrin Dietzel wurde von der Jury wie folgt gewürdigt:
„Den Förderpreis Schnitt 2012 vergeben wir für eine Montage, die mit einfachsten Stilmittel eine dichte Atmosphäre schafft. Wir werden durch die stimmige Komposition von Bild und Tonebene in eine scheinbar rauhe Welt geführt.“
Der mit 3.000 Euro dotierte Geißendörfer Ehrenpreis Schnitt wurde an den diesjährigen Ehreneditor Raimund Barthelmes vergeben, welchen Agape Dorstewitz stellvertretend entgegennahm.
Mehr Informationen und vor allem Bilder von der Preisverleihung und dem ganzen Festival finden in den kommenden Tage ihren Weg auf die Webseite.